EC - Entschieden für Christus
Geschichte
Gründung in den USA und weltweite Verbreitung
Die Jugendarbeit "Entschieden für Christus" (EC) ist eine Jugendbewegung, die in den geistlichen Aufbrüchen Ende des 19.
Jahrhunderts in den USA entstanden ist. Der junge Gemeindepastor Dr. Francis E. Clark in Portland (Maine) hatte 1881 das Anliegen die Jugend seiner Gemeinde, der
"Williston-Congregational-Church", zu verbindlicher Mitarbeit anzuleiten. So entstand unter dem Motto "For Christ and the Church", ("für Christus und seine Gemeinde"), ein Jugendbund "of
christian endeavour (CE)". Im Mittelpunkt dieser Jugendgruppe für "christlichen Einsatz" sollten intensives Bibelstudium und eine wöchentlich stattfindende Gebetsversammlung stehen, zu deren
regelmäßigem Besuch sich die Mitglieder verpflichteten. Von Anfang an geschah diese Jugendarbeit in gemischten Gruppen von Jungen und Mädchen. Was seinerzeit am 2. Februar 1881 von etwa 50
jungen Menschen als verbindlich akzeptiert worden ist, wurde wegweisend für bibelorientierte Gemeinden rund um die Welt.
Durch verschiedene Veröffentlichungen fand die EC-Arbeit in kürzester Zeit Beachtung und erlebte eine rasche Verbreitung. Im Jahre 1894 zählte die Bewegung weltweit bereits 56.000 Jugendbünde in
20 Ländern mit fast 4 Millionen Mitgliedern. 1895 schlossen sich die in verschiedenen Ländern organisierten Jugendverbände zum EC-Weltverband (Worlds Christian Endeavour Union) mit Sitz in Boston
(USA) zusammen.
Anfänge in Deutschland
In Deutschland war es vor allem Friedrich Blecher, Kandidat der Theologie, der diese neue Jugendbewegung bekannt machte. Als erster griff der
reformierte Pfarrer, Ubbo-Gerhard Hobbing, in Bad Salzuflen, diesen Gedanken auf und gründete dort am 7. Oktober 1894 mit einer Anzahl früherer Konfirmanden den ersten deutschen "Jugendbund für
entschiedenes Christentum".
Für die weitere Ausbreitung des EC in Deutschland war ein Besuch von Pastor Dr. Clark im November 1894 von Bedeutung. 1895 fand in Kassel ein Treffen der damals bestehenden zehn Jugendbünde
statt. Ein Jahr später wurde Blecher als erster hauptamtlicher Generalsekretär des EC berufen. Zur gleichen Zeit erschien die Zeitschrift "Jugendhilfe", Vorgängerin des heutigen EC-Magazins
ANRUF.
Die zweite EC-Weltbundtagung 1900 in London und eine europäische EC-Tagung 1905 in Berlin eröffneten der jungen deutschen Bewegung erste weltweite Horizonte. Am 3. Juli 1903 wurde aus den
bestehenden EC-Landesverbänden der "Deutsche Verband der Jugendbünde für entschiedenes Christentum" gegründet, dessen Vorsitz 1909 Pfarrer Gustav Schürmann übernahm.
Starkes Wachstum Anfang des 20. Jahrhunderts
Im Oktober 1913 wurde in Berlin-Friedrichshagen ein Bundeshaus gekauft, von dem aus die Leitung und Koordinierung der Aufgaben
wahrgenommen wurde. Nach dem 1. Weltkrieg schlug sich die Erweckungszeit in fast allen Teilen Deutschlands in gewaltig ansteigenden Mitgliederzahlen nieder. Innerhalb von nur vier Jahren, von
1918 bis 1922, verdreifachte sich die Anzahl der Mitglieder (1922: 1.330 Jugendbünde mit 40.000 Mitgliedern). Die Lebendigkeit dieser Jugendarbeit zeigt sich auch darin, dass bis 1928
3.421 ECler in den hauptamtlichen Dienst der Diakonie und Verkündigung eintraten.
Als das erste Bundeshaus in Berlin Friedrichshagen zu klein geworden war, wurde im Jahre 1926 in Woltersdorf bei Erkner ein ehemaliges Sanatorium als neue Bundeszentrale erworben. Einen
besonderen Höhepunkt des internationalen EC-Werkes bildete die im Jahre 1930 in Berlin durchgeführte erste EC-Weltbundtagung auf deutschem Boden, an der Besucher aus 37 Staaten teilnahmen. Ihr
folgten später drei weitere 1958 in Frankfurt/Main, 1974 in Essen und 1998 in Bad Liebenzell.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten geriet die EC-Arbeit in Deutschland in schwere Turbulenzen. Der EC näherte sich zunächst den Nationalsozialisten und ihrem
kirchlichen Zweig, den „ Bund Deutscher Christen“, an. Nachdem deren unbiblische Positionen deutlich wurden, kam es 1934 zur Abgrenzung. Die Mitgliederzahl ging auf 9.279 im Jahr 1943
zurück und die EC-Arbeit musste immer weiter eingeschränkt werden.
Neubeginn im Westen
Unter Prägung des ersten Bundespfarrers nach dem Zweiten Weltkrieg, Arno Pagel, erfuhr der EC im Westen einen Neubeginn. Bei Freizeiten kamen viele Jugendliche zum Glauben. An der ersten
Deutschen EC-Tagung nach dem Krieg nahmen 1947 in Bad Homburg 2.000 Besucher teil. 1950 entstand in Kassel eine neue Zentrale, die 1970 im Bundeshaus in der Frankfurter Straße einzog. In den
folgenden Jahren wurden die Arbeitszweige ausgebaut und die Zahl der Mitarbeiter stieg. Zwischen 1974 und 1987 wurden mehrere missionarische Großeinsätze durchgeführt. Zu den EC-Tagungen kamen
4-6.000 Besucher. 1979 wurde das EC-Seelsorgezentrum eröffnet. Die Sozial-Missionarische Arbeit in Indien wurde zwischen 1972 und 1984 von 3 Projekten auf 40 ausgeweitet. Auch die
EC-Landesverbände weiteten ihre Arbeit in dieser Zeit aus. Weil der Platz im Bundeshaus nicht ausreichte, wurde 1990 die EC-Zentrale nach Kassel verlegt.
EC-Arbeit in der DDR
In der DDR wurde die EC-Jugendarbeit als „Gnadauer Jugenddienst“ in die Gemeinschaftsverbände integriert. Die Gemeinschaftsverbände setzten haupt- oder nebenamtliche Jugendbeauftragte ein,
welche Jugendkreise besuchten, Jugendtreffen organisierten, Freizeiten veranstalteten und Mitarbeiterschulungen anboten. In den Jahren zwischen 1952 und 1961 gab es große Spannungen mit dem
atheistischen Staat und die christliche Jugendarbeit verlor die Hälfte ihrer Teilnehmer.
Mit der EC-Zentrale in Kassel gab es regelmäßige Kontakte und manche Unterstützungen für die Jugendarbeit, die Freizeitheime und auch die Jugendbeauftragten. Hilfreich war die Entwicklung von
Partnerschaften mit EC-Landesverbänden im Westen. Ab 1974 nahmen einzelne Delegierte aus dem Gnadauer Jugenddienst an EC-Weltkonferenzen und später auch an Deutschen EC-Tagungen teil.
Seit der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung wurde das Anwesen in Woltersdorf an den Deutschen EC-Verband übergeben und das EC-Regionalbüro Ost und das
„EC-Diakoniezentrum“ gebildet. Von den meisten Gnadauer Jugendarbeiten wurden neue EC-Landesverbände gegründet. Das Referenten-Team wurde um mehrere Bundeswarte aus dem Osten erweitert.
Nach der Ausweitung der Arbeitsbereiche des Deutschen EC-Verbandes in den 80er Jahren und im Zuge der Wiedervereinigung, war nach der Jahrtausendwende eine Konzentration nötig. Aus
wirtschaftlichen Gründen wurden die EC-Buchhandlungen verkauft, die Freizeitarbeit eingestellt und die EC-Tagungsstätte in Kassel an die Freie Christliche Schule vermietet. Gleichzeitig wurden
mit den ich glaub’s-Aktionen und dem team_ec neue missionarische Initiativen begonnen. Aus der Deutschen EC-Tagung wurde der Jugendkongress ECHT. Der EC ist ein wichtiger Partner bei christlichen
Großveranstaltungen wie „Christival“ und „Jesus-House“.
Heute erreicht der Deutsche Jugendverband "Entschieden für Christus" (EC) e.V. mit seinen 17 EC-Landesverbänden in ca. 3.000 Kinder-, Jungschar-, Teenager- und Jugendgruppen über 40.000 junge
Menschen wöchentlich.
Unsere Grundsätze
Wir im EC haben vier grundsätzliche Leitlinien, die uns verbinden. Sie bilden den Rahmen und geben Orientierung für unsere Kinder-, Jungschar-, Teenager- und Jugendgruppen. Die EC-Grundsätze sind
eine bewährte Grundlage, Glauben aktiv in der Gemeinde und weit darüber hinaus zu leben. EC – das heißt für uns auch „Engagiert für Christus“. Lebendiger Glaube fordert junge Menschen zum
verbindlichen missionarischen und diakonischen Einsatz heraus.
1. Entschieden für Jesus Christus
Persönliche Hingabe, offenes Bekenntnis und christusgemäße Lebensgestaltung
2. Verbindliche Zugehörigkeit zur örtlichen Gemeinde
Aktive Beteiligung am Leben und Dienst der EC-Jugendarbeit und der Gemeinschaft bzw. Gemeinde
3. Sendung in die Welt
Missionarischer, diakonischer und sozialer Dienst für Christus im täglichen Leben
4. Verbundenheit mit allen Gliedern der Gemeinde Jesu Christi
Förderung lebendiger Gemeinschaft unter allen, die an Jesus Christus glauben.
Unser Bekenntnis
Das EC-Bekenntnis bringt den Glauben auf den Punkt und ermöglicht so, weite Kreise zu ziehen. Es beschreibt unsere Mitte und zeigt unser Ziel. Das EC-Bekenntnis lädt zur verantwortlichen Mitarbeit ein. Junge Menschen in den EC-Kreisen lernen, persönliche Fragen und gesellschaftliche Herausforderungen kreativ anzugehen.
Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist mein Erlöser und Herr.
Er hat mir meine Schuld vergeben
und durch den Heiligen Geist ewiges Leben geschenkt.
Er hat mich als sein Eigentum angenommen
und in seine Gemeinde gestellt.
Ich freue mich über die Gemeinschaft mit Jesus Christus.
Deshalb will ich mein ganzes Leben nach seinem Willen ausrichten
und meine Gaben für ihn einsetzen.
Ich will treu die Bibel lesen und beten.
In meiner Jugendarbeit will ich nach den
EC-Grundsätzen verantwortlich mitarbeiten.
Ich will am Leben und Dienst meiner Gemeinschaft
oder Gemeinde teilnehmen.
Mit meinem Leben will ich anderen Menschen
den Weg zu Jesus Christus zeigen.
Aus eigener Kraft kann ich das nicht.
Ich vertraue auf Jesus Christus.
Alles zur Ehre meines Herrn.